Hamburgbilder;
Graffiti an einer Hauswand im Gängeviertel / Kaffamacherreihe.
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Als Gängeviertel
wurden die besonders eng bebauten Wohnquartiere in einigen
Teilen der Hamburger Altstadt und Neustadt bezeichnet. Die
Gängeviertel waren größtenteils mit Fachwerkhäusern bebaut,
deren Wohnungen zumeist nur durch schmale Straßen und über
Hinterhöfe und den Gängen zwischen den Häusern zu erreichen
waren. In den Gängevierteln wohnten meist mittlere und ärmere
Bevölkerungsschichten; aufgrund der schlechten hygienischen
Zustände, aber auch aus sozialen und politischen Bestrebungen
begannen bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts die ersten
Sanierungsmaßnahmen durch Abriss. Heute sind nur noch wenige Bauten der Hamburger Gängeviertel
erhalten; dazu zählt auch der Gebäude-Komplex zwischen
Valentinskamp, Caffamacherreihe und Speckstraße; er wurde
2009 von der Hansestadt Hamburg an einen Investor verkauft. Etwa
zwölf Häuser mit wertvoller, weitgehend originaler
Altbausubstanz sollten laut Planungen zu 80% abgerissen
und der Rest restauriert und aufgestockt werden. Dazu zählten
auch unter Denkmalschutz gestellte Gebäude; seit ca. 2002 ist
dieses Quartier bereits entmietet und die Häuser verfielen. Seit
dem 22. August 2009 besetzten ca. 200 Künstler das Gängeviertel
und fordern sowohl Raum für Kreative als auch den kompletten
Erhalt der historischen Gebäude. Diese Initiative namens Komm
in die Gänge will „ein selbstverwaltetes, öffentliches
und lebendiges Quartier mit kulturellen und sozialen
Nutzungen“ schaffen. Am 15. Dezember 2009 hat der Senat der
Hansestadt Hamburg das Areal von dem Investor zurück gekauft,
ein neues Entwicklungskonzept soll die zukünftige Nutzung der
Gebäude festlegen. |
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